Auf einer langen und einsamen Strasse, östlich einer halbvergessenen Stadt in Mithrandar lauscht Swabantje auf das endlose Klappern der Hufe ihres Pferdes, während der klamme Nebel endgültig unter ihre Rüstung kriecht. Sie denkt über den jungen Mann nach, den sie letzte Nacht im Wirtshaus kennengelernt hatte. Doch nach einer Weile beginnen ihre Gedanken zu wandern – wie sie es immer tun, wenn sie scheinbar ewig auf dem Pferd sitzt und die Monotonie sie zu überwältigen beginnt. Und wie ein endloses Lied klingt das durch den Nebel gedämpfte Klappern der Hufe ihres Pferdes.
Hier bin ich, zurück auf der Strasse
Hier bin ich, zurück im Feld
Hier komme ich, wieder den Landsknecht spielend
Hier komme ich… ein neuer Tag.
Wie sie so in ein Wirtshaus kommt, mit steifen Gliedern vom langen Ritt, kann sie sofort die Augen und die Blicke auf sich fühlen. Während sie langsam die Kälte und Feuchtigkeit abschüttelt, tut sie als würden sie die Blicke nicht kümmern. Doch innerlich droht sie zu explodieren.
Meisst kann sie die Leute nicht über sie reden hören. Doch manchmal eben doch. Es sind immer die alten Klischees. „Ist das ein Mann oder eine Frau?“ oder so ähnlich. Und fast immer sind die Leute in der Überzahl, so dass es einfach dumm wäre, zu reagieren und einen Kampf zu provozieren.
Hier bin ich, zurück auf der Strasse
Hier bin ich, zurück im Feld
Hier komme ich, wieder den Landsknecht spielend
Hier komme ich… ein neuer Tag.
Auf dem Schlachtfeld – ja auf dem Schlachtfeld! Dort ist sie eine Million Wegstunden weit weg. Jedes bisschen Energie explodiert geradezu aus ihr heraus, der Schweiss strömt aus ihr wie der Tod, den sie freigiebig und wie im Rausch verteilt.
Später dann – am Abend nach der Schlacht – liegt sie wach auf ihrem Lager. Mit dem Echo der klirrenden Waffen und der Rüstungen, der Schmerzens- Todes – und Siegesschreie noch in ihren Ohren. Sie raucht die letzte Pfeife des Tages und erinnert sich daran, was er sagte. Der junge Mann von letzter Nacht.
(ooc: Idee geklaut von Metallica: Turn the Page. Meinungen willkommen.)
von Nevera