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• Thema anzeigen - Das Geschäftszimmer des Obersten Richters [Cadrach]

Das Geschäftszimmer des Obersten Richters [Cadrach]

Moderator: Gamemaster

Das Geschäftszimmer des Obersten Richters [Cadrach]

Beitragvon Aestiva am Sa 22. Dez 2007, 22:08

Teil I - Die Suche nach dem Scharfrichter

- Am Morgen des 25. Haras im Jahre 1606 des sechten Zeitalters -

Der Oberste Richter Sailbheastar sitzt in seiner zerknitterten Amtsrobe an seinem
Düsterholzschreibtisch und gähnt herzhaft. Überall auf dem Schreibtisch stapeln
sich Pergamente und Bücher in ordentlichen Stössen, etliche Schreibutensilien,
Siegel, Siegelwachs und dergleichem mehr leisten ihnen Gesellschaft.

Sailbheastar reibt sich die Augen und versucht erneut, sich auf den Inhalt des vor
ihm liegenden Berichts zu konzentrieren, als es an der Tür klopft. Seufzend blickt
er auf und nach einem leisen und zaghaften "herein" öffnet sich die Tür.

Sonderermittlerin Fayme Uberto vernimmt von draussen die Stimme des Obersten
Richters und öffnet geschwind die Tür, um mit einem fröhlichen "Guten Morgen euer
Gnaden.
" elegant einzutreten. Sie schliesst die Tür und wendet sich Sailbheastar zu,
worauf ihre Fröhlichkeit verfliegt.

"Vergebt mir, euer Gnaden, doch ihr seht fürchterlich aus." spricht sie leise und
begibt sich zum Schreibtisch hinüber wobei sie sich im Arbeitszimmer des Obersten
Richters umsieht. Sailbheastar lächelt schwach und deutet auf den Stuhl vor seinem
Schreibtisch, ehe er leise und sanft antwortet. "Vermutlich sehe ich genau so aus,
wie ich mich fühle. Loiras Valkun muss entweder ein Genie sein oder in den letzten
Wochen und Monaten seiner Amtszeit mehr Zeit mit der Pflege seines Kräutergartens
als mit seiner Arbeit hier verbracht haben. Möglicherweise war er aber auch schon
zu krank, um all diese Papiere noch zu überblicken.
" Mit einer Geste beider Arme
deutet er auf die umstehenden Stapel aus Pergamenten und Büchern ehe er die
Unterarme auf den Schreibtisch legt und die Hände faltet. "Habt ihr euch gut
einleben können?
" fragt er lächelnd und blickt seine Mitarbeiterin höflich an.

"So gut wie überall sonst, wo ich bisher Dienst tat." antwortet Fayme Uberto
mit einem Lächeln während sie sich setzt und ihr Gegenüber anblick. "Ist es denn
wirklich so schlimm?
" fragt sie und blickt sich erneut um ehe sie Sailbheastar
wieder anschaut.

"Nicht so schlimm, dass es sich nicht ordnen liesse, aber ich werde einige Zeit und
viele helfende Hände brauchen, um alles wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
"
Dabei öffnet er die verschränkten Hände und mit der Handfläche nach oben hebt er
die Rechte kurz an. "Zudem jedoch drängt mich König Anduros, alsbald strengere
Gesetze zu verfassen, die einerseits die Bürger besser schützen, andererseits aber
so wenig Männer wie möglich benötigen, um diese Gesetze durchzusetzen. Ich hoffe
wirklich, dass die Einsetzung von Vallois Camelas als Scharfrichter für etwas Ruhe und
Ordnung sorgt.
"

"Bei allem Respekt, euer Gnaden, aber Vallois Camelas ist ein aufgeblasener und
inkompetenter Emporkömmling, wenn ihr mich fragt.
" brummt Fayme Uberto und
rümpft dabei die Nase, als sei sie soeben in einen Kuhfladen getreten. Gegen seinen
Willen muss Sailbheastar schmunzeln, doch gleich darauf hat er sich wieder gefasst und
mustert Fayme einen Augenblick. "Gehen wir einmal davon aus, dass er das ist, dann
wird er sich gewiss irgendwann selbst um Kopf und Kragen schwatzen und schneller seines
Amtes enthoben sein, als er sein geöltes Haar glatt streichen kann.
" Seine Augen funkeln
dabei belustigt und er lehnt sich müde zurück. "Wo steckt eigentlich unser hochverehrter
Ritter? Wenn ich mich recht entsinne, hat die Kirchenglocke kurz vor eurem Eintreten zur
achten Stunde geschlagen? Es sieht ihm gar nicht ähnlich, dass er sich derart verspätet.
"

"Nun, wenn ich ehrlich bin hatte ich eigentlich erwartet, ihn hier vorzufinden und mit
euch bezüglich seiner Forderung über mehr Männer zu seinem persönlichen Schutz zu
debattieren.
" Fayme kann sich wohl bei diesen Worten ein Grinsen nicht verkneifen.
"Soll ich ihn suchen gehen oder jemanden damit beauftragen?"

Sailbheastar schüttelt sanft den Kopf. "Lasst es gut sein. Ich bin froh, wenn er mir
nicht mit irgendwelchen unwichtigen Dingen in den Ohren liegt. Möglicherweise hat er
einfach eine Dienstmagd bei sich auf dem Zimmer gehabt und diese hat ihn so viel Kraft
gekostet, dass er heute etwas später aufsteht.
" Wieder kann sich Sailbheastar ein
Schmunzeln nicht ganz verkneifen, wird jedoch ebenso schnell wie zuvor wieder ernst.
"Ihr, meine liebe, werdet euch besser mit dem Rashkam der Legion und den Hauptleuten
der Armee unterhalten und mit diesen gemeinsam darüber sprechen, wie man der Lage
in den Hügeln schnell und effektiv Herr werdem kann. Ich erwarte dann jeden Morgen
einen Zwischenbericht und bis Ende der kommenden Woche sollte dieses Problem
nach meinem Dafürhalten gelöst werden.
" Mit einem knappen Nicken schloss
Sailbheastar seine Ausführung und wandte sich wieder dem Pergament vor sich zu.

"Wie ihr wünscht, euer Gnaden." antwortete ihm Fayme knapp, die wusste, dass sie
damit entlassen war. Sie erhob sich geschmeidig und verliess den Raum so lautlos
dass sich Sailbheastar später fragte, ob sie am Morgen überhaupt da gewesen war.

- Am Morgen des 26. Haras im Jahre 1606 des sechsten Zeitalters -

Brummend stand Heimrik auf und trat zum Fenster, sah kurz hinaus und wandte sich dann
zur Tür, hinter der der Oberste Richter seinen Geschäften nachging. Heimrik überlegte, was
für ein Mann dieser Sailbheastar wohl sein mochte, denn das, was er bisher von ihm gehört
hatte, waren lediglich einige Anspielungen und Vermutungen von Soldaten seiner Kompanie
sowie anderen, die in Saint Camelot ihren Dienst verrichteten. Während Heimrik auf dem
Gang stand und gedankenverloren die Tür zum Geschäftszimmer des Obersten Richters
anstarrte, näherte sich unbemerkt eine Frau und riss ihn mit ihrer nicht ganz akzentfreien
Stimme aus seinen Gedanken.

"Guten Morgen, guter Mann. Wollt ihr zum Obersten Richter?" fragte ihn Fayme Uberto und
musterte ihn eindringlich mit neutraler Miene. Es dauerte einen Augenblick, ehe Heimrik
sich gefangen hatte und ihr antwortete. "Ja, gute Frau. Der Diener sagte, er würde mich
bald empfangen.
" Er musterte Fayme nun ebenfalls und als er bemerkte, welchem Volk
sie angehörte, konnte er ein Schaudern nicht ganz unterdrücken. Was, in Alornus' Namen,
wollte eine Garanerin hier?

Fayme sah kurz zur Tür des Geschäftszimmers von Sailbheastar und sprach dann höflich
aber bestimmt zu Heimrik. "Ich werde dem Obersten Richter dennoch mitteilen, dass ihr
hier draussen wartet.
" Dann trat sie zur Tür, klopfte an und trat einen Augenblick später
ein. Heimrik starrte wieder die geschlossene Tür an, noch nachdenklicher als einige
Minuten zuvor.

Fayme Uberto begrüsste den Obersten Richter mit "Guten Morgen, euer Gnaden." und
musterte ihn einen Augenblick, während dieser eine Ledermappe in der Hand hielt und
darin las. Sailbheastar deutete mit der freien Hand auf den einzigen Stuhl vor seinem
Schreibtisch, ohne die Augen von der Mappe zu lösen, also nahm Fayme leise Platz und
wartete darauf, dass er sie Ansprach. "Wusstet ihr, dass Ritter Vallois vor zwei Tagen
einen Adjutanten aus dem Wald der Campacorentin angefordert hat?
" meinte er und
schloss die Mappe, behielt sie jedoch weiter in seinen Händen. "Nein, euer Gnaden,
darüber wusste ich nichts.
" gab Fayme zur Antwort und runzelte die Stirn. "Ist daran
etwas ungewöhnlich?
"

Sailbheastar legte die Mappe auf den Schreibtisch und lehnte sich zurück, ehe er antwortete.
"Ungewöhnlich ist, dass jener Adjutant heute morgen vor meiner Tür steht und eben der
Mann, der ihn angefordert hat, das letzte mal am Abend des 24. Haras von einigen Wachen
in Cotswold gesehen wurde, seither aber jede Spur von ihm fehlt. Was haltet ihr davon?
"
fragte er und sah Fayme in die Augen.

Fayme dachte einen Augenblick nach, ehe sie antwortete. "Zumindest entspricht es
in keiner Weise den Gepflogenheiten des Ritters, sich so lange ohne eine Nachricht zu
entfernen. Glaubt ihr, es könnte ihm etwas zugestossen sein?
" meinte sie dann und
sah kurz zur Tür, vor der Heimrik gerade unruhig auf und ab ging.

Sailbheastar gab einen Seufzer von sich und sah ebenfalls zur Tür. "Ihr wisst selbst, dass
wir in schwierigen und aufrührerischen Zeiten leben. Denkbar wäre es allemal, denn das
zwielichtige Gesindel in den Hügeln scheint nicht einmal mehr den geringsten Respekt
vor der Obrigkeit zu haben.
" Sein Blick wandte sich wieder der Mappe vor ihm zu als er
fortfuhr. "Was könnt ihr mir in dieser Sache berichten?"

"Die Armee und die Legion gehen die Dinge auf verschiedene Arten an." meinte Fayme
und richtete ihren Blick wieder auf Sailbheastar. "Die Hauptleute haben befohlen, Cotswold
mit einem Zaun zu umgeben und nur noch Bürger einzulassen, die sich vor der Palisade
ausweisen und ihre Waffen ablegen. Zudem gehen sie gegen jene, die sich durch die
schattenhafte Maskierung tarnen, mit aller Härte vor.
" Sie machte eine kleine Pause und
als der Oberste Richter nickte, fuhr sie fort. "Die Legion hat den Befehl erhalten, Bürger,
die Waffen tragen, anzurufen und sie an das Gesetz zu erinnern, belässt es jedoch vorerst
dabei und verfährt mit jenen, die die schattenhafte Maskierung anwenden, wohl ebenso.
Zudem hat der Rashkam seine Untergebenen angewiesen, jegliche Konfrontation mit den
Angehörigen der Armee zu unterlassen. Der Rashkam ist wohl der Meinung, dass in den von
der Legion verwalteten Gebieten vorerst keine weiteren Massnahmen notwendig sind und
ich neige dazu, ihm recht zu geben.
"

Sailbheastar nahm ihre Erläuterung zunächst schweigend zur Kenntnis und schloss einen
Moment die Augen, um über das gesagte nachzudenken. Als er anwortete, wirkte er recht
entspannt. "Die Armee ist in Zugzwang. Bisher haben sich die Ausschreitungen überwiegend
in den Hügeln bemerkbar gemacht und die meisten Übergriffe auf Bürger und Angehörige
der Armee fanden wohl dort statt. Beobachtet die Situation bitte weiter und erstattet mir
morgen wieder Bericht.
" Fayme nickte knapp und Sailbheastar wandte daraufhin seinen
Blick zur Tür. "Seid doch bitte so gut und bittet nun unseren Gast herein."

Fayme tat wie ihr geheissen und führte Heimrik in das Geschäftszimmer, wiess ihn an, sich
auf dem Stuhl nieder zu lassen und begab sich dann zur Tür, eine Hand auf dem Knauf
ihres Dolches. Heimrik bemerkte dies sehr wohl und sah unsicher zwischen ihr und dem
Obersten Richter hin und her. "Keine Sorge, Hauptfeldwebel, die Dame ist lediglich um
meine Sicherheit besorgt und ich gestehe, dass mich dies durchaus beruhigt.
" Er lächelte
und musterte Heimrik freundlich. "Ich bin Sailbheastar und wie ich von einem meiner
Bediensteten erfuhr, seid ihr auf der Suche nach Herrn Vallois Camelas an mich verwiesen
worden?
"

Heimrik warf Fayme noch einen schnellen Blick zu, ehe er dem Obersten Richter antwortete.
"Ähm, jawohl, so ist es, euer Gnaden. Ich kam gestern zur zweiten Tageshälte in Cotswold
an und erkundigte mich nach dem Weg zum Gericht, wo ich bald einen der Gerichtsdiener
fand, den ich nach dem Aufenthaltsort von Herrn Vallois fragte und bat, diesem auszurichten,
dass ich angekommen bin. Der Gerichtsdiener wiess mich an, in einem kleinen Raum
zu warten und dort verbrachte ich den Rest der zweiten Tageshälfte und den Abend. Der
Gerichtsdiener kam gelegentlich vorbei und berichtete, dass man sich noch auf der Suche
nach Hernn Vallois befinde und dass er mich gewiss bald empfangen könne. Am späten
Abend wurde mir dann aufgetragen, in einem kleinen Haus, in dem verschiedene Beamte
wohnen, für die Nacht Quartier zu beziehen und heute morgen bei euch vorstellig zu werden.
So sitze ich also nun hier und erbitte euren Rat.
"

Sailbheastar hatte aufmerksam zugehört und gelegentlich genickt, nun sah er den Feldwebel
einen Augenblick schweigend an, ehe er sprach. "Wohlan, Hauptfeldwebel, ich muss zu meinem
und eurem Bedauern gestehen, dass ich euch im Bezug auf den Verbleib des Herrn Vallois
auch nicht weiterhelfen kann. Ehrlich gestanden erwarte ich selbst, dass er sich bei mir meldet
und harre voll Ungeduld auf eine Nachricht von ihm.
" Er sah kurz zu der Sonderermittlerin
auf, bevor er fortfuhr. "Da ihr aber nun mal hier seid, möchte ich gerne die Gunst der Stunde
nutzen und gebe euch hiermit den Auftrag, in meinem Namen nach dem Hernn Vallois zu
suchen. Fangt am besten in Cotswold an, denn dorthin war er wohl zuletzt unterwegs.
"

Einige Minuten später stand Heimrik wieder auf dem Flur, einen Siegelring des Gerichts
in einem Beutel an seinem Gürtel und einen Umhang des Gerichts in seinem Rucksack.
Ratlos warf er einen letzten Blick auf die Tür und beschloss insgeheim, sowohl den
Ring als auch den Umhang vorerst nicht zu tragen, wenn er sich unter das Volk begab,
denn er hatte noch die Worte des Kameraden am Durchlass vor Cotswold in den Ohren.
"Trägst Uniform du und bist ganz allein, könnt's dein letztes Stündlein sein."

Während der Hauptfeldwebel, der jetzt offiziell im Auftrag des Gerichts arbeitete, über diese
Worte grübelte, fragte Fayme Uberto. "Denkt ihr, der Hauptfeldwebel hat euch verstanden?"
worauf Sailbheastar einen Augenblick nachdachte und dann die Schultern hob. "Er ist Soldat
und gewohnt, Befehle zu befolgen. Mehr können wir von ihm im Augenblick nicht erwarten.
"

- Am Morgen des 27. Haras im Jahre 1606 des sechsten Zeitalters -

Fayme Uberto spürte sofort, dass etwas vorgefallen war, als sie das Arbeitszimmer des
Obersten Richters betrat. Sie wartete einen Augenblick, bis sich Sailbheastar zu ihr
umwandte, der in Gedanken versunken im Raum auf und abging. Er nickte nur knapp
und wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, ehe er weiter langsam im Zimmer
umherwanderte. Fayme nahm unterdessen Platz und bemerkte, dass ein Schreiben
mit dem Siegel des Königs Anduros II auf dem Schreibtisch lag.

"Ja, es ist vom König persönlich." meinte Sailbheastar und trat neben sie, den Blick
ebenfalls auf das Pergament gerichtet. "Offenbar beschäftigen ihn die Vorfälle in den
Hügeln sehr, denn er hat mich aufgefordert, ein Gesetz zu erlassen, welches die
Einführung und Legitimierung eines Bürgerbriefes erfasst und regelt.
"

Fayme runzelte die Stirn und beobachtete Sailbheastar, der sich nun zu seinem
hochlehnigen Stuhl begab und an seinem Schreibtisch niederliess. "Um Vergebung,
euer Gnaden, aber wie stellt sich der König das vor?
"

Sailbheastar liess seine Augen einen Augenblick auf dem Pergament des Königs ruhen,
ehe er antwortete. "Er möchte eine Zählung aller Bürger des Reiches durchführen,
bei der einem jeden, der sich zählen lässt, ein Bürgerbrief ausgestellt wird. In diesem
sollen Name und Wohnort sowie Stand des Bürgers vermerkt werden.
" erläuterte er
und sah Fayme in die Augen. "Ich bin geneigt, diese Massnahmen für ausserordentlich
gut zu heissen, würden sie doch unsere Arbeit und die der Armee und der Legion
erleichtern.
" Mit einem sanften Nicken seines Kopfes gab er Fayme zu verstehen,
dass er ihre Meinung dazu hören wollte.

Die Sonderermittlerin dachte einen Moment nach, ehe sie zu den Worten des Obersten
Richters etwas sagte. "Ich denke auch, dass ein solcher Bürgerbrief eine gute Sache
wäre. Mithilfe eines solchen könnten wir einerseits besser kontrollieren, wie oft ein
Bürger über die Stränge schlägt und die Gesetze Anduriens missachtet, andererseits
wären Bürger in der Lage, sich gegenüber den Vertretern des Gestzes auszuweisen
und den Nachweis zu erbringen, dass sie die Person sind, die sie zu sein vorgeben.
"
Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Ich meine sogar, dass dieser
Bürgerbrief diversen zwielichtigen Gestalten einiges Kopfzerbrechen bereiten und
die Zahl derselben durchaus verringern könnte.
"

Sailbheastar schmunzelte ebenfalls und gab ihr zur Antwort. "Gleiches habe ich mir
auch gedacht und ich bin sicher, dass der Bürgerbrief bei allen rechtschaffenen
Bürgern seine Zustimmung finden und diesen den Brief begrüssen werden.
"
Mit seinen nächsten Worten wechselte er das Thema und gab Fayme zu verstehen,
dass er nicht weiter über den Bürgerbrief zu sprechen gedachte. "Wie gehen eure
Untersuchungen voran?
"

"Nun, die Armee greift wohl inzwischen hart durch, umgeht dabei aber wohl auch das
Gericht und übersteigt ihre Kompetenzen.
" Sailbheastar hob die Augenbrauen und
bedeutete der Sonderermittlerin, dies näher zu erläutern. "Ich weiss von mindestens
einem Fall, bei dem die Armee eine Geldstrafe gegen eine Bürgerin ausgesprochen
und diese dann in die eigene Tasche gesteckt hat. Wenn ich es richtig in Erfahrung
bringen konnte, handelte es sich um fünfzig Goldmünzen für ein minderschweres
Verbrechen.
" erklärte sie und wartete auf die Reaktion des Obersten Richters.

"Minderschwer, sagt ihr? Was hat die Person denn getan?" fragte Sailbheastar
und runzelte die Stirn. "Beleidigung eines Angehörigen der Armee und Widerstand
gegen die Festnahme, euer Gnaden.
" gab Fayme zur Antwort. "Soll das heissen, die
Person wurde in der Tat festgenommen?
" fragte Sailbheastar weiter und ein leichtes
Funkeln trat in seine Augen. "Ja, euer Gnaden. Sie wurde wohl festgenommen
und verhört, wonach die Strafe ausgesprochen und die Person wieder auf freien Fuss
gesetzt wurde. Inzwischen wurde die Strafe wohl durch eine andere Person beglichen.
"

Sailbheastar schwieg lange und sah dabei Fayme an, bevor er wieder sprach. "Wie mir
scheint, liegt es nicht nur bei den Bürgern, dass sich Unmut und Widerstand unter der
Bevölkerung ausbreiten. Ein solches Vorgehen der Armee ist natürlich nicht tragbar und
ich werde mich persönlich darum kümmern, dass solches in der Zukunft ausbleibt und
die Dinge so gehandhabt werden, wie es eigentlich vorgesehen ist.
" Er seufzte kurz
und wechselte dann erneut das Thema. "Hat sich denn der Herr Vallois inzwischen
wieder eingefunden?
"

Fayme schüttelte den Kopf. "Darüber ist mir nichts bekannt. Um der Wahrheit die
Ehre zu geben ging ich davon aus, dass ich von der Aufgabe, nach diesem zu suchen,
entbunden war, weil ihr den Hauptfeldwebel damit beauftragt habt.
" Sailbheastar
lächelte sanft. "Selbstverständlich seid ihr davon entbunden und solltet es auch nicht
wieder zu eurer Sache machen, doch weiss ich auch, dass mehr Personen euch
zugetan sind und euch Dinge zutragen, als ich jemals erfahren werde. Daher zog ich
die Möglichkeit in Betracht, dass ihr mehr wissen könntet.
" Er lächelte noch immer,
als Fayme antwortete. "Ihr überschätzt mich, euer Gnaden. Gewiss ist es so, dass
mir die ein oder andere Person einen Gefallen schuldet, doch damit sind meine
Quellen schon erschöpft.
" Sie lächelte ebenfalls und beide wussten, dass sie
nicht die Wahrheit sprach.

"Wohlan, meine liebe, dann wollen wir hoffen, dass der Hauptfeldwebel eine Spur
des Vermissten findet und sich die Sache alsbald aufklärt. Wenn ihr mich nun
entschuldigen würdet? Ich muss mich nun mit diesem Bürgerbrief befassen.
"
Mit einem knappen Nicken gab er Fayme zu verstehen, dass sie damit entlassen war.

Fayme verabschiedete sich und ging leise hinaus. Während sie sich vom Arbeitszimmer
des Obersten Richters entfernte nahm dieser seinen Marsch durch das Zimmer wieder
auf.

- Am Morgen des 27. Haras im Jahre 1606 des sechsten Zeitalters -

Fayme Uberto betrat das Geschäftszimmer und rümpfte die Nase, denn ein stechender
und übelriechender Geruch durchdrang die Luft. Sailbheastar war heute morgen blass
und sah angespannt aus, vermutlich hatte er die letzte Nacht kaum geschlafen. "Guten
morgen, euer Gnaden. Trinkt ihr wieder diesen Tee?
" fragte Fayme und deutete auf
einen dampfenden Becher, der unweit eines sehr dicken und grossen Buches auf dem
Schreibtisch des Obersten Richters stand.

Sailbheastar quittierte die Frage mit einer Grimasse und und deutete auf den Stuhl vor
seinem Schreibtisch, während er antwortete. "Der Weg ist das Ziel, wie man so schön
sagt.
" Fayme nahm leise Platz und wartete darauf, dass er weiter sprach, doch der
Oberste Richter nahm stattdessen eine Ledermappe zur Hand die er ihr reichte und
gab ihr mit einem Nicken des Kopfes zu verstehen, dass sie diese lesen mag.
Die Sonderermittlerin runzelte die Stirn, während sie die Mappe ergriff und schlug
diese dann auf. Während sie las, nippte Sailbheastar an seinem Tee und wartete
geduldig, bis sie die Mappe schloss und aufsah.

"Wie ihr sehen könnt, meine liebe, steckt dieser Fall voller Ungereimtheiten. Ich hatte
gestern Abend das Vergnügen, mich in der Feste zu Prydwen mit der Angeklagten zu
befassen und sie hat zugegeben, dass sie bereits zuvor die Gesetze übertreten hat.
Zudem gab sie an, dass dem Rashkam ein vollständiger Bericht über diese Ereignisse
vorläge.
" Er nippte wieder an seinem Tee und verzog das Gesicht. "Bitte seid so
freundlich und stattet dem Rashkam einen Besuch ab, plaudert ein wenig mit ihm über
diesen Fall und bittet ihn, euch den Bericht oder eine Abschrift dessen mit auf den Weg
zu geben.
"

"Ganz wie ihr wünscht, euer Gnaden. Glaubt ihr, diese Yuri hat etwas mit den übrigen
Vorfällen der vergangenen Wochen zu tun?
" Sailbheastar schloss kurz die Augen und
schien nachzudenken, ehe er antwortete. "Möglich wäre es, obgleich ich dies erst in
Erwägung ziehen würde, falls der Bericht des Rashkams darauf hindeutet. Zur Zeit
bin ich eher geneigt zu glauben, dass die Angeklagte lediglich persönliche Feinde hat,
die sie im Kerker sehen oder diffamiert wissen wollen.
" Er nippte wieder an seinem
Tee. "Was gibt es neues von der Front?"

Fayme legte den Bericht zurück auf den Schreibtisch. "Im Grunde nichts neues.
Die Armee ist bemüht, der Sache Herr zu werden und geht dabei überwiegend mit
Härte vor. Die Legion scheint sich kategorisch zurückzuhalten, auch wenn dieser Fall
mit der Legionärin auf andere Wege schliessen lassen könnte.
" Sie dachte einen
Augenblick nach. "Zudem scheint das Volk nicht allzusehr von der Vorgehensweise
der Armee begeistert zu sein und zeigt dieses durch das Gröhlen von mehr oder
minder sinnfreien Parolen.
"

Sailbheastar nickte bei den letzten Worten der Sonderermittlerin. "Dies kann ich nur
bestätigen. Als ich gestern Abend in der Feste der Armee weilte, stürmten wohl einige
Bürger an den Torwachen vorbei und zogen rufend und psalmodierend durch die Feste.
Leutnant Brion gebot ihnen Einhalt, indem er sie niederschlug.
" Bei diesen Worten
verzog der Oberste Richter das Gesicht. "Ich habe ihm daraufhin den Rat erteilt, die
Vorgehensweise der Armee zu überdenken und entsprechend zu handeln.
" Er seufzte
und nippte wieder an seinem Tee. "Beobachtet bitte weiter das Geschehen und schafft
mir diesen Bericht herbei. Ich glaube es wird Zeit, dass wir ein Exempel statuieren.
"
Mit diesen Worten nahm er die Ledermappe wieder an sich und begann, deren Inhalt
erneut zu lesen.

Fayme Uberto erhob sich und verliess das Geschäftszimmer, warf allerdings beim
hinausgehen noch einen Blick auf den Richter und stellte sich still die Frage, ob ihn
sein Tee nicht irgendwann umbringen würde.

- Am Morgen des 21. Kollus im Jahre 1606 des sechsten Zeitalters -

Sailbheastar war früh aufgestanden und hatte murrend einem Diener befohlen,
ihm seinen Tee zu bringen, ehe er sich wusch, ankleidete und sich müde in das
Geschäftszimmer begab. Seufzend liess er sich an seinem Schreibtisch nieder und
stützte nachdenklich den Kopf an die Lehne seines Amtsstuhles. Der Umzug war
vollbracht und die Bediensteten hatten sich wohl endlich in der Feste des Gerichts
so weit eingerichtet, dass die Arbeiten wieder weitgehend in geordneten Bahnen
liefen, ohne dass er überall nach dem rechten schauen musste. Dennoch fühlte
sich der Oberste Richter noch nicht so recht wohl in seinem neuen Heim, denn
es dauerte stets seine Zeit, bis er sich an einem fremden Ort, noch mehr jedoch
in neuen Gemächern, einlebte. Endlich brachte ihm einer der Bedienstete seinen
Tee und Sailbheastar trank langsam und mit dem üblichen Widerwillen das übel
riechende Gebräu, wohl wissend, welch wundersame Wirkung es hatte.

Bald tat der Tee seine Wirkung und die Laune Sailbheastars besserte sich, während
er weiter über die augenblickliche, wohl positive Entwicklung in Andurien nachdachte.
Ganz wohl war ihm doch dabei nicht, hatte ihnen doch der König während der letzten
Sitzung des Königlichen Rates mitgeteilt, dass wohl die magischen Barrieren gen
Eryndôr und, weit schlimmer, ebenso gen Gaeyrit zusammengebrochen waren und
es wohl möglich sei, dass Angehörige der beiden anderen Reiche alsbald in der
Lage sein mochten, gen Andurien zu ziehen. Gewiss, der König hatte Späher in
die Grenzlande schicken lassen und harrte deren Berichten, doch die Nachricht
allein hatte die Mitglieder des Königlichen Rates recht unterschiedlich reagieren
lassen. Die Oberkommandierenden der Armee und der Legion, Feldherzog Rhys
McGlennoch und Rashkam Rahman ibn-Shan, reagierten besonnen, die Erwählten
der Kirchen mit Bestürzung und Hiobertus gar, der ehrenwerte Leiter der Academia
Neutralis, mit Fassungslosigkeit. Wenn man den Gerüchten aus der Academia wirklich
Glauben schenken konnte, hatte er nach der Sitzung einen Nervenzusammenbruch
erlitten und lag nun krank in seinen Gemächern darnieder.

Erneut seufzte Sailbheastar und rief einen Bediensteten herein, dem er auftrug,
einen Boten zur Feste Prydwen zu senden, welcher die üblichen Abschriften der
Berichte für das Gericht abholen sollte. Zudem trug er dem Bediensteten auf, dass
sein Pferd gesattelt werden möge, da er beabsichtige, das neue Gefängnis nördlich
der Feste des Gerichts zu besichtigen. Eine halbe Stunde später ritt Sailbheastar
aus dem Tor seines neuen Domizils und wandte sein Pferd gen Norden. Während er
die kurze Strecke zum Gefängnis zurücklegte, dachte er darüber nach, wen man
wohl zum Leiter desselben ernennen könnte.

von Cadrach
Gebe einem Menschen Macht und du weißt wie er wirklich ist.

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Die Shard-Mami
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