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• Thema anzeigen - Andvari Goldhammer [Blutfalke]

Andvari Goldhammer [Blutfalke]

Moderator: Gamemaster

Andvari Goldhammer [Blutfalke]

Beitragvon Aestiva am Sa 22. Dez 2007, 23:58

„Andvari du fauler Narr! Bei Gorath, beweg dich sofort hierher!“ brüllte Brokkrder. Herr Goldhammer war zwar mächtig stolz auf seinen Sohn Andvari, jedoch hätte er gegen ein wenig mehr Fleiß seitens Andvaris nichts einzuwenden. Dieser Zwerg verbrachte die meiste Zeit lieber in einer Taverne mit gleichgesinnten Freunden um bei dem ein oder anderen Bier von Abenteuern zu träumen und über die reichhaltigen Ersparnisse, welche man durch diese Erlebnisse gewinnen würde zu diskutieren, als seinem Vater in der Schmiede beiseite zu stehen und beherzt und tatkräftig zu helfen. Für seinen Vater, einen von Grund auf bodenständigen Zwergen, war dies jedoch nichts als Unsinn. Er glaubte an die gute Arbeit seiner eigenen Hände, an die Krieger, obwohl er selbst keiner war und das damit zu erwerbende Geld, an sonst nichts. Wenn es nach ihm ginge sollte Andvari ihm lieber von früh bis spät in der Schmiede helfen und eine kämpferische Ausbildung genießen, die schon seit Generationen im Familienbesitz war.
„Andvari!“, brüllte der kräftige Zwerg energisch und sich wiederholend noch bevor er hätte auch nur ein Wort sagen können. Dann kam Varena schnurstracks in die Schmiede geeilt, scheinbar wollte er aber seine leichte Trunkenheit verbergen, fragte dann scheinheilig: „Ja, Vater?“
„Jetzt steh' da nicht so dumm rum, sondern hör mir lieber genau zu!“, harschte Brokkrder seinen Sohn an.
„Deine Faulheit soll nicht belohnt werden, du hast doch auch so genug Freude am Leben, nicht wahr?! Ich habe eine Aufgabe für dich, deine erste richtige, nutze sie klug, wende an, was Mutter dir bisher über das Sammeln sagte und benutze dann deine bisherigen (aber kaum nennenswerten) Kämpferfertigkeiten. Nun wird es ernst, du bist schon 106 Winter alt und hast noch nicht einmal deine Ausbildung angefangen, spute dich!“ Er rollte nach dieser kleineren Predigt ein Pergament auf dem Tisch zu seiner rechten aus.
„Hier sind alle Materialien verzeichnet, welche ich für die nächste Arbeit benötige, welche du mir mit deinem Kampfeinsatz verschaffst. Du findest sie in den Minen weiter nördlich des Gebirgszuges. Sei vorsichtig Kleiner.“, sagte Brokkrder mit befehlender, aber dennoch auf sanfte und behutsame Weise zu seinem Sohn. Dieser verdrehte seine Augen, als wollte er über diese Aufgabe zu klagen beginnen, doch aus seinem Hals drang sich anstatt des Widerspruches nur ein gehorsames „Gewiss Vater, ich werde morgen bei Sonnenaufgang losziehen!“ hervor.
Nun ward die Zeit gekommen, er wusste es, dass diese irgendwann einmal ihren Einzug feiern würde, aber kam es für ihn doch sehr überraschend. Missmutig, aber sich trotzdem ob der Aufgabe freuend, trottete er wieder in die Taverne, um es seinen Freunden zu erzählen ...

Die Sonne wagte sich gerade an den Horizont und ließ den Morgentau schmelzen, als der junge Andvari Goldhammer sich von seinen Eltern ob des Auftrages verabschieden wollte. Der Zwerg, sein Haar von matter und grau-weisslicher Natur, schnallte sich, der Mutter einen Abschiedskuss auf die Wange gebend, den großen Rucksack auf und befestigte den Holzknüppel, welcher zur Verteidigung gegen potentielle Angreifer diente, an seinen Gürtel in eine eigens dafür vorgefertigte Halterung. Er winkte noch einmal beherzt und ging dann gen Norden der Mine, worin er die Materialien zu finden versuchte.
Es war eisig, doch er war daran gewöhnt, als er so manches mal taumelnd nach einem Tavernenbesuch nach vielen Stunden seinen Hort suchte. Aber eins schauderte ihm auf dem Weg. Ein zu gefrorener Bach, welcher nur durch eine dünne Eisschicht benetzt war. Das ist die Tatsache, die er ärger hasste an der Natur als alles andere.
Sich noch leicht über dieses eisige Wasser ärgernd stand er plötzlich vor dem Eingang der Mine. Große Gewölbe, gestützt von gigantischen Holzpfeilern, traten in seinen Augenwinkel und hastig lief er hinein, denn er war hier nicht sehr oft und genoss dieses durch den einzig wahren Gott Gorath geschaffene Glanzleistung der Baukunst der Zwerge.
Als er einige Minuten gegangen war, sah er vor einem Gang, welcher wohl in eine andere Richtung der Mine führte, zwei seiner Artgenossen. Sie hatten sich es auf dem Boden bequem gemacht und schienen fröhlicher Stimmung zu sein. Nach einigen Überlegungen war es Andvari ganz klar, er wolle sich mit ihnen unterhalten und stieß nach der Begrüßung in den Kreis.
"Wir sind Geschwister. Mein Bruder Bolgar ist ein Erfinder, er bastelt an all möglichen Dingen, die dann aber doch nicht funktionieren!", sagte die Zwergin, welche sich nachher als Aura Hammerfels herausstellte, kichernd zum Beauftragten, welcher auch sichtlich belustigt war. So kamen die drei in ein Gespräch, ein Gespräch, welches wohl aufklärende Wirkung auf Andvari hatte und er erkannte, dass ihm die Hilfe nur zu Gute kommen kann. Die beiden sagten, sie böten ihr Untersützung bei ihrem ersten Auftrag an, und so sollte es geschehen.
Nach wenigen Stunden war die Arbeit in der Mine getan. Andvari, überglücklich, dankte dem Geschwisterpaar herzlich, dabei hoffend sie alsbald wieder zu sehen und verließ die Mine wieder gen Vater.

Es dämmerte. Die Sonne stand tief am Horizont und tauchte das Himmelszelt in ein gefährliches und atemberaubendes Rot. Die Strahlen lugten aber dennoch sanft über die Gipfel, als sich Andvari zum letzten mal gen Berg umsah, bevor er die Schmiede betrat. In ihm schien es zu brodeln, doch keinesweges aus irgendeinem Missmut, nein, ihn erfüllte eher das Gefühl unendlicher Freude, neue Bekanntschaft gemacht zu haben, die benötigten Materialien gefunden zu haben und erzählte seinem Vater von den Erlebnissen, welcher ihn herzlichst empfing und sich über die Materialien freute.
Sein Vater seufzte nur um möglichen Diskussionen nun zu so später Stunde aus dem Wege zugehen, wischte sich den Schweiss von der Stirn und grübelte weiter über Andvaris Verhalten.
"Etwas scheint sich in ihm zu wandeln, und es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis dieses Gewandelte zum Vorschein kommt. Mag er nun endlich den Ernst des Daseins erkannt haben und Pläne schmieden?". Brokkrder zuckte mit den Schultern, er wusste es nicht und so wartete er auf den Tag, an dem sich Andvari entschloss sein Wissen über Kampftechniken fortzubilden und mit anderen Gelehrten seinen Weg zu beschreiten.
Wie er bald feststellen konnte, war dieser Tag nicht mehr fern ....

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Die Shard-Mami
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