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• Thema anzeigen - Ein Tag wie jeder Andere auch [Twikkin]

Ein Tag wie jeder Andere auch [Twikkin]

Moderator: Gamemaster

Ein Tag wie jeder Andere auch [Twikkin]

Beitragvon Aestiva am Sa 22. Dez 2007, 23:52

Es war schon die Nacht angebrochen und Twikkin, der Wirt zur Taverne in Ludlow, stellte sich auf eine Nacht ein wie er sie jeden Tag neu erleben durfte. Wenn Haras aufwachte kamen die Legionäre in seine Taverne und betranken sich bis sie nichtmehr gehen konnten. Dann musste er sie meist aus der Taverne schleifen, aber daran hatte er sich nach all den Jahren langsam gewöhnt. Sicherlich er war ein alter Lurikee. Aber was solls. Man lebt nur einmal. Und so lies Twikkin es sich nehmen auch mal einen Humpen mit zu trinken und den Geschichten der Legionäre zu lauschen. Auch wenn sie größtenteils gelogen waren, so machte es doch Spaß zuzuhören und mit den Männern zu lachen.
Doch diese Nacht sollte alles anders kommen.

Die Tür öffnete sich als Twikkin gerade dabei war schon die ersten Krüge für die Legionäre zu füllen, routiniert sah er zum Eingang hin. Doch das was er da sah ließ ihn in der Bewegung inne halten. Eine junge Frau und ein Mann waren eingetreten. Er trug dunkle gepflegte Kleidung und machte einen äußerst sympathischen Eindruck. Aber das was ihn innehielten ließ war SIE. Auch die Blicke aller anderer Tavernenbesucher waren auf sie gerichtet.

Sie war spärlich bekleidet. Nur einen kurzen Rock und ein Oberteil edler Machart trug sie. Ihr Gesicht war dezend geschminkt, ihre Augen funkelten und ließen jede Männerseele im Raum schwach werden. Und ihre Figur erst. Ich konnte einfach nicht anderst als sie anzustarren. Jedes Detail ihres wunderbaren Körpers in mich auffnehmend. Mit anmutigen und verführerischen Bewegungen bewegte sie sich auf mich, ich glaubt´ mein Herz würde stehen bleiben. Ich starrte sie einfach nur an. Ihr langes, glattes, kräftiges Haar und in ihren Augen verlor ich mich. Sie sprach mit mir doch ich verstand sie nicht. Eher gesagt, ich hörte ihr nicht zu. Zu gelähmt war ich von ihrem Anlitz.

Sie ging die Treppe hoch und der Mann folgte ihr. Eine Tür fiel ins Schloss und ein lautes Knacken zeugte davon das die Tür abgesperrt wurde. Sie hatte wohl den Schlüssel von dem Haken an der Wand genommen, ohne dass er es bemerkt hatte. Er brachte den Legionären ihre Krüge, doch anstatt wieder wegzugehen gesellte er sich zu ihnen. Alles war ruhig. Keiner sagte ein Wort. Alle lauschten sie.

Nach einiger Zeit konnten sie ein leises Lachen vernehmen. Es gehörte wohl der Frau. Sie lauschten weiter. Nach einiger Zeit ein rumsen. So als würde jemand fallen. Sie schreckten auf und lauschten weiter. Dann wieder dieser Laut. Plötzlich ein Schrei. Alle dachten sie dasselbe, dort oben musste etwas passiert sein. Doch keiner hatte den Mut nach oben zu gehen. Dann wieder ein dumpfes Geräusch. Wieder ein Schrei. Doch diesmal vom Mann. Lieferten die beiden sich da oben einen Kampf?
Oftmals hörte man die Frau, ein lauter Aufschrei der allen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Und dann als sie dachten etwas wäre passiert fing kam wieder ein Schrei. Manchmal vom Mann manchmal von der Frau.

So ging es die ganze Nacht durch, bis die Legionäre alle so betrunken gewesen waren dass sie einschliefen. Auch der alte Twikkin war eingeschlafen. Die Kampfgeräusche verstummten jedoch nicht.

Es war fast schon Mittag, da schlief Twikkin immer noch. Er schlief auf seiner Theke, den Kopf auf die Arme gebettet. Dann plötzlich ein Krachen. Er schreckte auf. Er sah zur Tür. Sie war gerade in die Angeln gefallen.

Noch müde reibte er sich die Augen und ging mit gebäugtem Rücken die Treppe hoch. Den Gang ging er entlang. Als er vor der Tür angekommen war bemerkte er das es komisch roch. Er rümpfte die Nase. Es war der Geruch von Schweiß. Er öffnete vorsichtig die Tür. Dann trat er ein. Der Geruch von Schweiß schlug ihm entgegen. Es drohte ihn fast umzuhaun so stank es hier. Er hustete einige Male und bekam nur noch schwerlich Luft. Die Tür ließ er auf. Als er dann den Raum sah taumelte er nach hinten.

Sein Bett! Das wundervolle, teure Bett! Dort wo es einmal gestanden hatte war jetzt nur noch das Gestell zu sehen. Dieses war durchbrochen. Es lag in zwei Teilen dort. In einer Zimmerecke war der Bezug. Das Stroh aus dem die Matrazze gewesen war lag überall im Zimmer verteilt herum. Der Stuhl. Sein Stuhl! Auch dieser war zerstört. Jetzt lag er nur noch als ein Haufen Holz da. Die Bücher die einst im Regal standen, das in die Wand eingearbeitet war, lagen jetzt auf dem Boden. Das Regal selbst war nicht zu schwer beschädigt.

Traurig und gleichzeitig erbost stapfte Twikkin durch den Raum, die Luft anhaltend. Dann öffnete er das Fenster ganz. Er streckte sich hinaus und atmete ein. Kalte Luft strömte in das Zimmer. Twikkin musste erstmal einen klaren Gedanken fassen. Was war hier passiert? Kein Blut, keine Leiche... nichts. Kampfspuren existierten. Moment einmal, dachte er sich. Kampfspuren? Was war hier passiert?

Dann stapfte Twikkin nach unten in die Schenke. Er würde seiner Arbeit nachgehen und erstmal abwarten. Natürlich würde er den Legionären davon erzählen und ihnen das Zimmer zeigen, wenn sie zum Anbruch der Nacht wieder in die Schenke kommen würden.


von Twikkin
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