Der Blutrüstige
Der Mann röchelte, als Argator ihm seine Klinge aus dem Leib zog. Es war nur eines von vielen Opfern an diesem Abend gewesen. Er hatte sich gerächt, er hatte das getan was getan werden musste. Dieser Tag würde sich als der Übergang in sein Gedächtnis einbrennen.
„Warum?“, röchelte der Mann, der mittlerweile am Boden lag. „Ich werde dich nicht unwissend sterben lassen. Und sei dir gewiss wir haben genug Zeit, denn ich habe dir mit meinem Dolch in die Leber gestochen, dadurch wirst du noch eine Stunde unter qualvollen Schmerzen leiden bis dich Xauron dann zu sich holt.“, antwortete Argator kühl. Ohne dem Mann eine Chance zu lassen um den Mund zu öffnen redete Argator weiter:
„Es war ein klarer, warmer Abend der über dem Land lag als eine unbekannte Frau ein, in Lumpen eingewickeltes Kind vor die Tür die Vertusta Abtei legte. Sie verschwand bevor sie jemand sah. Nur ein Zettel lag bei dem Jungen. Auf diesem stand geschrieben: Der Wächter des Unbekannten, liegt hier vor euer Tür. Nehmt ihn an als Geschenk des Alornus.“
„Wer bist du?“, keuchte der tödlich Verletzte. Argator starrte ihn nur aus seinen grünen Augen an. „Das wirst du schon erfahren.“, fuhr er ungerührt fort.
„Ich war dieses Kind. Ich bin bis zu meinem 18ten Lebensjahr in der Abtei geblieben. Ich hatte Glück das mich einer der Mönche nett empfing. Er brachte mir das Lesen und Schreiben bei, aber eines Tages kam auch ein Paladin zu mir und fragte mich nicht ob ich in der Kunst des Kampfes unterwiesen werden wollte. Ich habe es natürlich bejaht und bin auch glücklich darüber, denn ohne diese Ausbildung würdest du jetzt nicht vor mir liegen. Jedenfalls geht es darum dass ich in einem Mönch einen ganz besonderen Freund fand. Er war für mich wie ein Vater und deshalb traf mich der Verlust noch mehr als ich von seinem Tod hörte. Er war nur ein unschuldiger Mönch und du hast ihn getötet! Dafür werde ich dich in Stücken reisen hörst du?“, fluchte Argator und trat dem kleinwüchsigem Bretone vors Gesicht. Der Mann hielt sich die Hände vors Gesicht und musste damit in Kauf nehmen das seine Finger brachen.
Argator fuhr fort, weil der Drang in ihm wuchs den Bretone zu pfählen: „Bevor er auf seiner Reise nach Cotswold ging sagte er mir das ihm nicht passieren würde da er zu Alornus gebetet hatte. Ich glaubte ihm das und betete selbst noch zu Alornus, dass er Beratus beschützen sollte. Ich habe Alornus vertraut und er hat mein Vertrauen gebrochen. Und du warst einer der Sieben die meinen Vater überfallen haben, habe ich Recht?“, fragte Argator, aber lies dem Bretonen keiner Zeit zum Antworten und fuhr fort: „Die anderen Sechs habe ich schon alle gepfählt und gehäutet, nur du bleibst noch übrig. Fürchtest du dich nun?“, fragte er und seine Augen funkelte amüsiert. Darauf erwiderte der Bretone nur: „Warum sollte ich? Du bist doch nur einer der vielen Bastarde in diesem Land!“
Die Folgen seiner Worte waren das er von Argator durch die Luft geschleudert wurde und so aufkam das er sich das Genick brach. Am nächsten Morgen würde Argator sieben Schädel mit eingeritzten Runen an das Grab seines Zieh-Vaters legen.
13 Jahre später war er ein von Hass und Schmerz verfressener Mann der alles und jeden aus dem Weg räumte wenn es nötig war. Er stiftete Schläger- und Messerstechereien an und wurde auch dementsprechend bestraft. Doch eines Tages kam ein Ritter, des Alornus und wollte ihn töten. Es war ein langer harter Kampf der für beide schrecklich ausging: Argator verlor ein Auge, dass durch Xaurons tückisches Schattenauge ersetzt wurde; und der Ritter wurde mit einem gespaltenem Schädel aufgefunden. So begann alles seinen Lauf zu nehmen. In den nächsten Tagen und Wochen würde Argator weitere Verbrechen begehen, die so manchen dazu treiben werden Geld auf seinen Kopf auszusetzen.
von DeVitt