Riona Zarthand

[Aestiva]

In einer blutroten Rüstung gerüstet, sitzt eine junge Frau auf einen Schlachtross, dessen Rüstung dieselbe blutrote Farbe aufweist, nur den Schneeweisen Schweif und die Hufe blitzen unter der Rüstung hervor.
Auf ihrem Schild prangt das Wappen der Schwesternschaft des Mondes.
Auf silbernen Hintergrund blühen die beiden Halbmonde einer blutrot wie ihre Rüstung der andre geringfügig dunkler als der silberne Hintergrund. Daneben auf roten Hintergrund ist ein silbernes Schwert abgebildet, der Knauf des Schwertes ist meisterhaft verziert. Unter diesem Feld befindet sich ein hell blauer Mörtel, auf silbernen Hintergrund. Daneben wiederum befindet sich eine silberne Schere auf roten Hintergrund.


Quer über ihren Rücken gebunden trägt sie ein Breitschwert, dessen Scheide ebenfalls in der blutroten Farbe gehalten ist. Der Knauf ist dem, auf dem Wappen nachempfunden und weist dieselben verschnörkelten Verzierungen auf.
Das Wappen der Schwesternschaft ist ebenfalls in filigraner Kleinarbeit auf ihre Rüstung gearbeitet. Einzig allein ihre blauen Augen sind unter ihrem Helm sichtbar, wenn sich das Licht der Sterne in ihnen spiegelt. Streng mag ihr Blick auf dem Land liegen das sie umgibt, aufmerksam mustert sie die saftig grauen Wiesen und die reich bebauten Felder, ein wabernder und in der Nacht hell schimmernder Nebel hängt über diesen und verleiht der Szene ein Gespenstigen Ausdruck.
Ihre Rüstung mag beinahe schwarz wirken in der Mondlosen Nacht, nur ein dunkler Schatten ist sie vor den Toren der Stadt des Mondes. Einzig allein die silbernen Zeichen auf ihrem Schild und der Rüstung mögen das ätherische Licht der Sterne reflektieren.

Wie auf ein geheimes Zeichen, bäumt sich ihr Schlachtross in der stille der Nacht plötzlich auf und prescht in die dunkle Nacht hinaus. Wie Donnerschläge tönen die Hufe des Rosses auf dem Kopfsteinpflaster das den Weg durch das Tal des Mondes kennzeichnet. Vor und hinter der Reiterin ertönen ebenfalls Donnergleiche Hufschläge. Die nahen Berge, die das kleine Tal umschließen, werfen dieses Getöse um ein vielfaches verstärkt zurück, man könnte annehmen ein ganzes Heer hat sich in Bewegung gesetzt und nicht nur einige wenige Schwestern.

Riona galoppiert auf ihrem Pferd, durch die Nacht. Einzig allein der Lärm bestätigt ihr das sie nicht allein ist, denn in der dunklen Nacht sieht sie weder die Schwestern vor noch die hinter ihr.
Wieder hört sie wie die Hufe eines Pferdes vor sich, auf die Hölzerne Brücke, die den Fluss der das Tal teilt überquert, donnern. Nur noch wenige Meter und auch ihre Stute wird die Brücke erreichen, schön hört sie den Fluss wie er ruhig durch das Tal fliest.
Gerade als die rechte Vorderhufe ihres Pferdes den Brückensaum überschreitet, blitzt ein gleißend greller Lichtblitz auf und ein himmelblaues Loch erscheint unmittelbar vor ihrem Pferd, ohne auch nur den Hauch einer Chance zu haben, prescht ihr Pferd durch dieses magisches Tor.

Wie immer, wenn sie solch ein Tor durchschreitet, fühlt sie wie sich ein dumpfes Gefühl über ihren Geist legt. Obwohl der Gang durch das Tor nur wenige Augenblicke in Anspruch nimmt, fühlt sie wie sich ihre Gedankengänge verlangsamen. Als währe Riona berauscht sieht sie den blauen Nebel langsam vor ihren Augen wabernd Formen annehmen nur um danach wieder zu andren Formen zusammen zu schmelzen.

Ehe sie es richtig bemerkt, hat sie auch schon den magischen Kanal verlassen und galoppiert durch einen Hellerleuchteten Wald. Verwirrt bringt sie ihr Ross zum stehen und sieht sich verdutzt um. Wie konnte es jetzt schon wieder hell sein? Wo die Sonne doch gerade vor einigen Stunden untergegangen war.
Kaum hatte sie die erste Verwirrtheit abgeschüttelt sah sie über ihre Schulter zurück auf das Tor, welches genau in diesem Moment zusammen fiel und sich mit einem dumpfen Geräusch schließt.
Schnell bemerkt Riona das sie als einzige der Schwestern durch das Tor geritten war, schmerzlich wurde sie sich ihren Verlust bewusst als sie sich umblickte und einen völlig fremden Wald, sich in alle Himmelsrichtungen erschrecken, erblickt. Nicht nur die Geräusche der Tiere sind ihr völlig fremd auch viele der Pflanzen die in diesem Wald wuchsen sieht sie das erste Mal in ihrem Leben. Mit in Falten gelegter Stirn nimmt sie ihren Helm ab und schüttelt ihr langes blondes Haar aus, um den Knoten den sie sich immer ins Haar bindet, wenn sie ihren Helm trägt, zu öffnen. Hilflos beobachtet sie einen kleinen rotgelben Vogel wie er sanft von Ast zu Ast hüpft.
Seufzend schüttelt sie den Kopf und schnallst leise mit der Zunge, wenige Momente später reitet sie langsam durch den Wald Verzweifelt lauscht sie in den Wald, immer in der Hoffnung Geräusche zu hören die ihr ein Hinweis auf Zivilisation zu erhaschen.

Einige Tage irrte Riona durch die Wälder, bevor sie endlich auf einen kleinen Waldweg traf. Aber selbst auf dem Weg konnte sie nicht zu schnell reiten wie sie eh gerne getan hätte, doch da ihr Ross sie und die gesamte Rüstung zu tragen hatte und sie nicht wusste wann sie auf eine Siedlung traf zügelte sie es, und ließ die Stute gemächlich dahin trotten.
Je mehr sie von diesem Wald sah umso mehr wurde ihr bewusst das sie irgendwie nicht nur das Tal des Mondes verlassen hatte, sondern die gesamte ihr bekannte Welt. Sie konnte einzelne Tiere durchaus identifizieren, aber traf auch auf einige dir ihr gänzlich fremd waren. Doch selbst die Geschöpfe die sie erkannte, wiesen viele unterschiede zu den ihr bekannten auf. Sei es ob sie ganz andre Färbungen aufwiesen und auch ganz andre Laute von sich gaben.

Drei Tage später hatte sie den Waldrand erreicht und ein kleines Dorf wurde für sie Sichtbar, hinter dem Dorf wuchs eine gewaltige Stadtmauer gen Himmel. Langsam ritt sie auf das Dorf und die Stadt zu.

von Riona