Cyrill sah sich noch mal um und ging dann flinken Schrittes weiter seines Weges. Er hatte sein Elternhaus verlassen. Es reichte einfach nicht für drei. Schon lange langte dies was sein Vater als Waffenschmied verdiente nicht aus die 3 Mäuler zu stopfen. Also beschloss Cyrills Vater, dass sein Sohn sein Glück in Camelot versuchen solle. Irgendeine Arbeit sollte sich von finden lassen. Eine Ausbildung konnte ihm der Vater nicht ermöglichen, jedoch die Kunst des Schwertführens hatte er ihm schon früh gelehrt.
Es war bereits Nachmittag geworden und Cyrill war schon etwas müde vom Fußmarsch, also suchte er sich einen Platz neben der Straße um kurz zu verweilen und neue Kräfte für seinen weiteren Weg zu schöpfen. Dabei öffnete er seinen Wanderbeutel um nachzusehen, was seine Mutter Ihm noch auf den Weg mitgegeben habe. Etwas Brot, ein Stück Trockenwurst, 2 Äpfel und…….was war das ? 2 Münzen kamen zum Vorschein, es waren 2 Goldstücke ! Cyrill war zuerst geschockt und er merkte wie eine kleine Träne über seine linke Wange herablief.
Er wusste genau, dass dieses Geld, diese 2 Goldmünzen, die letzte Reserve seiner Eltern gewesen war. Mit Blut und Schweiß verdient …………..
Cyrill hing noch eine Weile seinen Gedanken nach, als er, noch etwas weiter weg, einen alten Mann auf einen Stab gestützt, die Straße herunterkommen sah.
Just in diesem Moment sprangen aus dem Walddickicht mehrere Wegelagerer hervor und begannen auf den alten Mann einzuschlagen. Dieser wehrte sich nach Leibeskräften, doch war er chancenlos gegen diese dunkle Schar.
Instinktiv griff Cyrill nach seinem Schwertgriff und ohne lang nachzudenken, rannte er so schnell er konnte Richtung des Schauplatzes des Überfalls.
Die Wegelagerer waren total überrascht, als der erste wuchtige Schwerthieb einige von ihnen niederstreckte. Auch die folgenden Hiebe führte Cyrill hart und präzise aus. Die Wegelagerer waren völlig konfus und suchten ihr Heil in der Flucht.
Cyrill machte keine Anstalten sie zu verfolgen, er kümmerte sich sofort um den am Boden zusammengekauerten alten Mann. Eine blutende Wunde am Kopf, ein paar leichte Schnittwunden an der Armen, er dürfte noch mal Glück gehabt haben.
Nach ein paar Minuten der Regeneration und der Wundversorgung war der Alte in der Lage die ersten Worte mit seinem Retter zu sprechen.
„Wer immer Ihr auch seid, ich danke Euch von ganzem Herzen ! ich dachte schon, mein letztes Stündlein hätte geschlagen……….“
„Mein Name ist Cyrill und…….schon gut, den Rest der Truppe habe ich vertrieben, sie werden keine Probleme mehr bereiten.“
Während Cyrill ein paar weitere, beruhigende Worte zu dem Alten sprach, griff dieser nervös seine Taschen ab um gleich darauf einen grossen Seufzer auszustossen.
„Oh Nein! Sie haben mir alles genommen…………“. Mit gesenktem Haupt saß er am Boden und murmelte in seinen Bart. „Alles weg, es ist alles weg! Was soll ich nun nur machen, meine armen Kinder………….“
Cyrill fragte nun nach, was Ihm denn geraubt wurde. Daraufhin erzählte der Alte, dass er gerade auf dem Weg gewesen war, mit seinem letzten schwer verdienten Gelde, Medizin für seine drei kranken Kinder zu kaufen. Eine bösartige Influenza hatte seine Kinder fest im Griff und ohne entsprechende Medizin sei eine vollständige Genesung kaum möglich.
Cyrill war sehr betroffen von den letzten Worten des immer noch leicht blutenden Mannes, denn er mochte Kinder gerne. Vielleicht auch deswegen, weil er nie Geschwister hatte und er sich nach etwas Familie sehnte.
Aber er wusste was er zu tun hatte. Er giff in seine Taschen und gab dem Alten 1 Goldstück vom dem Gelde, welches Ihm seine Eltern mitgegeben hatten.
Es war keine Frage für Cyrill hier zu helfen, diese armen Kinderlein…………
Der Alte richtete sich langsam auf, versuchte auf seinen eigenen Beinen zu stehen und sah Cyrill mit grossen Augen an.
„Ich kann das nicht annehmen. Ihr habt mich doch schon vor dem sicheren Tode bewahrt. Ihr beschämt mich………“
„Nehmt es nur, mir bleibt schon noch soviel wie ich die nächsten Tage benötigen werde. Dann muß es eine neue Arbeit richten.“
Cyrill umschloß mit seiner Hand die Hand des Alten in welcher das Goldstück lag und gab ihm damit zu verstehen, daß dieser das Geld annehmen sollte.
Mit dankbarem Blick steckte der Alte das Geld weg und bedankte sich nochmals herzlich für jedwede Hilfe. Er versicherte Cyrill, dass er in der Lage wäre sich alleine auf den Weg zu machen und begann sich dafür vorzubereiten.
Die beiden verabschiedeten sich voneinander und der Alte schickte sich an den Weg zum Kräuterhändler anzutreten. Nach ein paar Schritten hielt er inne und drehte sich nochmals kurz um.
„Ihr habt mich nie nach meinem Namen gefragt“ stellte er noch kurz fest.
Nach einem kurzen Moment der Stille nickte Cyrill kurz.
Daraufhin setzte der alte Mann seinen Weg fort und verschwand bald hinter einer Straßenkurve.
Cyrill ging zurück zu seinem Lagerplatz, verpackte alles wieder in seinen Wanderbeutel und machte sich auf Richtung Camelot.
Er wusste er hatte heute richtig gehandelt und geholfen. Es war ein gutes Gefühl………….
von Cyrill