Die Schiffe, welche voll beladen mit den Flüchtlingen aus Andurien seit Monaten schon auf den scheinbar unendlichen Weiten der Meere unterwegs ins Ungewisse waren, fuhren eines Abends in die Dämmerung. Stöhnend und kraftlos beteten die Flüchtlinge zu ihren Göttern und stellten ihr Wohlwollen in Frage.
Warum gehörten sie zu den wenigen, die flüchten konnten? Nur damit sie jetzt ziellos auf ihren Schiffen verhungerten und verdursteten? Viele flehten die Götter um Gnade an.
Die Schiffe fuhren weiter auf ihrem unbestimmten Kurs und als die große Abendsonne den Horizont berührte war die Menge der Flüchtlinge erschrocken und verwirrt. Sie sahen etwas, das sie noch nie gesehen hatten. Das übliche späte Abendrot blieb aus und an seiner Stelle erschien ein undefinierbares Licht in einer merkwürdigen Farbe... Jedem an Bord unbekannt.
Und so drängten sich die Leute am Bug ihres jeweiligen Schiffs zusammen um dieses Schauspiel zu beobachten. Selbst die Priester und Gelehrten hatten keine Erklärung, für das was da vor sich ging, mit der sie sich hätten zufrieden geben können.
Die Sonne versank nun vollständig in den schier endlosen Wassermassen, doch die Färbung blieb und verstärkte sich sogar noch. Am Himmelsrand erschienen nun Wolken, die sich mit unnatürlicher Geschwindigkeit näherten und in einen Glanz derselben Farbe gehüllt waren.
Die Wolken breiteten sich über das gesamte Firmament aus, ehe die Steuermänner überhaupt in der Lage waren zu manövrieren. Ebenso schnell wie die Wolken herangeschwebt waren, senkten sie sich in einem dichten Nebel, in dem kein Lebewesen mehr etwas sehen konnte, auf die Schiffe. So wurden, trotz der mit dem Nebel einhergehenden Windstille, alle Segel gerefft, um zu verhindern, dass die Schiffe auseinander, oder - schlimmer noch – ineinander segelten. Was in dem dichten Nebel von keinem bemerkt wurde, war dass die Kompassnadeln verrückt spielten und anscheinend in alle Richtungen auf einmal zeigen wollten.
Grade als die Passagiere in Panik ausbrachen, wehte eine kühle Briese den Nebel hinfort. Schockiert von dem, was sich da grade in wenigen Momenten abgespielt hat, aber dennoch sehr erleichtert, dass es nun vorbei war, freuten sich die Flüchtlinge, da anscheinend alle Schiffe wohlbehalten aus dem Nebel hervortraten.
Die Besatzungen gaben Anweisung die Segel wieder zu setzen, um die immer steifere und kühlere Brise gen Westen zu nutzen. Sobald der Nebel verschwunden war funktionierten die Kompassnadeln alle wieder richtig, doch es hat sich etwas verändert:
Die Gelehrten und Priester sahen sich schweigend an, nachdem sie die völlig unbekannten Sternkonstellationen am Himmel sahen. In stillschweigender Übereinkunft beschlossen sie niemandem etwas davon zu erzählen, dass der Himmel offenbar ein anderer war, als der über Andurien. Sie wollten, nach dem grade erst vergangenen Spektakel, niemanden weiter verunsichern.
Doch als die Sonne schon nach geschätzten zwei Stunden im Osten wieder aufging, waren die Flüchtlinge erstrecht irritiert. Etwas sehr merkwürdiges musste geschehen sein, als der Nebel sie einhüllte. Viele diskutierten ausgiebig über das grade erlebte und über die unnatürlich kurze Nacht, als plötzlich vom Ausguck des vordersten Schiffes lauthals Land ausgerufen wurde.
Von den Schiffen gingen laute Freudenrufe aus. Die Flüchtlinge wollten das neue Land sehen und drängten sich nach vorn, doch was sie nach einigen Minuten sahen, war eine endlose schneebedeckte Steilküste, die den gesamten Horizont einnahm. Nun als sie sahen was auf sie zukam und allmählich den Schock des Erlebten hinter sich ließen, wurden sie empfänglich für die immer tiefer gefallenen Temperaturen, die sie zusammenfahren ließen.
Auf diese Witterungsverhältnisse war nun wirklich keiner an Bord vorbereitet... Doch irgendwer oder irgendetwas hatte ihnen eine Chance zu Überleben geboten...
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Hier der Text über das verbleiben der Neuankömmlinge, wie es geschah.
Damit er nicht verloren geht
